Eine der gefährlichsten Arten von Schadsoftware ist Ransomware. Sie verschlüsselt Ihre Dateien – Fotos, Dokumente, Arbeitsergebnisse – und fordert anschließend Geld für die Entschlüsselung. Viele Betroffene geraten in Panik, aber: Es gibt Schritte, die Sie sofort unternehmen können, um den Schaden zu begrenzen und eventuell doch wieder an Ihre Daten zu kommen.
In diesem Beitrag erklären wir, was Sie tun sollten, wenn Ihre Daten plötzlich verschlüsselt sind.
1. Sofort handeln: Gerät vom Internet trennen
Der wichtigste erste Schritt:
❗ Trennen Sie den Computer sofort vom Internet.
- WLAN ausschalten
- Netzwerkkabel abziehen
- USB-Geräte entfernen
Warum?
Viele Ransomware-Varianten kommunizieren nach der Infektion noch mit dem Server der Täter – zum Nachladen weiterer Schadmodule oder zum Verschlüsseln weiterer Dateien.
2. Laptop/PC nicht weiter benutzen
Je länger der Rechner läuft, desto mehr Dateien können verschlüsselt werden oder überschrieben werden.
❗ Schalten Sie den Computer möglichst schnell aus.
3. Keine Panik – und kein Lösegeld zahlen
Auch wenn die Täter Geld verlangen:
🚫 Zahlen Sie niemals Lösegeld.
Gründe:
- Es gibt keine Garantie, dass Sie einen funktionierenden Entschlüsselungscode bekommen.
- Sie finanzieren kriminelle Aktivitäten.
- Manche Täter reagieren gar nicht.
- Selbst wenn ein Schlüssel kommt, kann das System durch die Schadsoftware weiterhin infiziert bleiben.
Viele Behörden (z. B. BSI, Europol) warnen ausdrücklich davor.
4. Ransomware identifizieren
Um die richtigen Schritte zur Entschlüsselung zu kennen, muss man wissen, welche Schadsoftware Sie getroffen hat.
Es gibt spezialisierte Tools wie:
- ID Ransomware (NoMoreRansom-Projekt)
- Crypto Sheriff
Diese Tools erkennen durch Analyse der Lösegeldnotiz oder einer verschlüsselten Datei, um welchen Ransomware-Typ es sich handelt.
5. Kostenlose Entschlüsselungstools prüfen
Viele ältere oder schlecht programmierte Ransomware-Versionen wurden bereits geknackt.
Plattformen wie:
- NoMoreRansom.org
- Emsisoft Decryption Tools
stellen kostenlose Entschlüsselungstools für bestimmte Ransomware-Familien bereit.
Wenn Ihre Variante dabei ist, können Sie Dateien oft vollständig wiederherstellen.
6. Professionelle Datenrettung in Betracht ziehen
Wenn keine öffentlichen Tools funktionieren oder die Festplatte beschädigt ist, lohnt sich:
✔ Forensische Datenrettung durch Experten
In manchen Fällen können Daten aus Schattenkopien, temporären Dateien oder Restfragmenten teilweise wiederhergestellt werden.
Profis nutzen:
- forensische Hardware
- spezielle Entschlüsselungs-Engines
- Methoden zur Wiederherstellung noch nicht überschriebenen Daten
7. Daten aus Backups wiederherstellen
Wenn Sie regelmäßige Backups haben:
✔ Externe Festplatte anschließen
✔ Cloud-Backup wiederherstellen
✔ System auf Zeitpunkt vor der Infektion zurücksetzen
Backups sind die schnellste und sicherste Lösung – vorausgesetzt, sie wurden nicht durch die Ransomware mitverschlüsselt.
8. System komplett neu aufsetzen
Wenn Sie Ihre Daten gesichert oder wiederhergestellt haben, sollten Sie:
- Datenträger komplett löschen (Low-Level-Format)
- Windows neu installieren
- Programme frisch aufsetzen
- Nur saubere Backups zurückspielen
Damit stellen Sie sicher, dass keine Schadsoftwarereste im System bleiben.
9. Wie kann man sich in Zukunft schützen?
- Regelmäßige Backups (offline oder in der Cloud)
- Antivirus und Firewall aktuell halten
- Windows-Updates installieren
- Keine unbekannten Anhänge oder Links öffnen
- Starke Passwörter verwenden
- Administratorrechte einschränken
Vorbeugung ist der beste Schutz vor Datenverschlüsselung.
Fazit
Wenn Ihre Daten durch Schadsoftware verschlüsselt wurden, ist das ein ernstes Problem – aber nicht hoffnungslos. Mit den richtigen Schritten können Sie weiteren Schaden verhindern und oft zumindest einen Teil Ihrer Daten wiederherstellen.
Und wenn Sie Unterstützung brauchen, stehen wir Ihnen mit professioneller Analyse und Datenrettung gern zur Seite.
Rufen Sie uns an – wir helfen schnell, zuverlässig und diskret.
